Spam-Welle gegen Thomas Schmidinger (Screenshot: Facebook)

Facebook-Posting löst Spam-Welle aus

Thomas Schmidinger ist Unilektor und hat sicher schon einiges gesehen. Mit der Spam-Welle, die ihn überrollte, rechnete er aber mit Sicherheit nicht. Vor allem nicht nach mehreren Jahren als Reaktion auf ein Foto.

Spam-Welle gegen Thomas Schmidinger (Screenshot: Facebook)
Spam-Welle gegen Thomas Schmidinger (Screenshot: Facebook)

Altes Foto sorgt für Hass

Manchmal machen wir Fotos, weil wir Sie in dem Moment des Schießens interessant, lustig oder kurios finden. So erging es auch Thomas Schmidinger. Vor sieben Jahren war er an dem Jörg-Haider-Denkmal und ließ sich dort beim Posieren fotografieren. Das Denkmal ist dem österreichischen Rechtspopulisten gewidmet und ist in Klagenfurt zu finden. Der Unilektor ließ sich dort ablichten, als er einen Stinkefinger in die Kamera hielt. Seine Frau fungierte als Fotografin des fragwürdigen Fotos.

Weil das Foto nicht für das Familienalbum sein wollte, lud er sein Werk auf Facebook hoch. Damit war sie Sache gut und sieben Jahre war Ruhe.

Nun wurden rechte Gruppen auf ihn aufmerksam und wollten ihm einen Denkzettel verpassen.

Spam-Welle aus Protest

Das Ende vom Lied: Thomas Schmidinger bekam sage und schreibe 21.000 Mails. Nicht aber von 21.000 wütenden Menschen, denn sie alle hatten ein und denselben Inhalt.

In den Spam-Mails stand:
„Du bist zu weit gegangen, mit dem Mittelfinger! We are Anonymous. We are Legion. We do not forgive. We do not forget. Expect us.“

Auch davon landete ein Foto in Form eines Screenshots auf Facebook – inklusive der Androhung rechtlicher Konsequenzen. Es wurde bereits über Möglichkeiten gesprochen, um eine erneute Spam-Welle zu vermeiden.

Wenn Thomas Schmidinger Glück hat, können die Verantwortlichen tatsächlich ausfindig gemacht werden.

Steckt „Anonymous.ru“ dahinter?

Anonymous.ru könnte man mit dem Anonymous-Kollektiv in Verbindung bringen. Allerdings handelt es sich bei dieser Truppe um Rechtsextreme, die unter anderem mit der Seite „Migrantenschreck.ru“ in Verbindung zu bringen sind.

Ob Anonymous.ru wirklich hinter der Spam-Welle steckt, kann derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden. E-Mail-Header sind sehr gleich zu fälschen.

Ganz gleich, wie die Spam-Geschichte für Thomas Schmidinger ausgeht: Er hat wegen des Fotos auf jeden Fall weitere Konsequenzen zu fürchten. So wird gefordert, dass er der FH Dornbirn verwiesen wird und sich entschuldigt.

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