Facebook-Fake-News (PeteLinforth/pixabay)

Anas Modamani: Facebook muss Fake-News nicht löschen!

Facebook ist das größte soziale Netzwerk der Welt, auf dem jeden Tag eine Menge Fake-News verbreitet werden. So gute Seiten, wie es hat, so schlechte besitzt es ebenfalls. Das musste auch Anas Modamani aufs Bitterste erfahren, der seinen Kampf gegen den Riesen verloren hat.

Facebook-Fake-News (PeteLinforth/pixabay)
Facebook-Fake-News (PeteLinforth/pixabay)

Wie Fake-News ein Menschenleben zerstören

Er heißt Anas Modamani, ist Syrer und machte einst ein Foto mit unserer derzeitigen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dieses Foto ging quasi „um die Welt“, doch nicht immer im positiven Sinne. Viele fiese Menschen nutzten das Foto, um damit Hetze zu betreiben und Fake-News zu schreiben. Sein Porträt wurde unter anderem dazu missbraucht, ihn der Anzündung eines Obdachlosen zu beschuldigen, ihn zum Täter des Berliner-Weihnachtsmarkt-Anschlags oder zum Mittäter der Brüssler Attentate. Es wurde also wirklich nichts ausgelassen und die Nutzer teilten diese News voller Entsetzen, denn man wollte schließlich, dass der Täter gefasst wurde. Kaum einer, der diese Fake-News teilte, machte sich Gedanken, ob der Inhalt denn stimmen könnte.

Anas Modamani verklagte Facebook

Das wollte der junge Mann nicht auf sich sitzen lassen und so ging er vor Gesicht – und verlor. Er sollte mit einer einstweiligen Verfügung bewirken, dass die Betreiber von Facebook sich an die Arbeit machen, die Fake-News aufspüren und löschen. Doch dazu soll es (erst einmal) nicht kommen, wie die Erste Zivilkammer des Landgerichts Würzburg entschied.

Ganz geklärt ist die Frage, ob Facebook sich grundsätzlich mit so etwas beschäftigen muss, allerdings nicht. Der Bundesgerichtshof ist der Ansicht, dass es schon realisierbar und vor allem auch zumutbar sei, doch nur dann, wenn technisch kein großer Aufwand dahinterstecken würde.

Ob es für das Netzwerk einfach sein, die bösen News über Anas Modamani selbstständig zu löschen, muss noch in einem Hauptsacheverfahren entschieden werden, für das es einen entsprechenden Gutachter braucht. Der Suchaufwand sei in diesem Fall zwar gerechtfertigt, doch endgültig entschlossen ist noch nichts.

Fake-News: weiterhin Geduld walten lassen

Bisher scheint es so, als müsse sich Anas Modamani damit abfinden. Es geht noch einige Zeit ins Land, denn das Gericht ist der Ansicht, dass das für ihn absolut zumutbar sei. Wahrscheinlich ahnt das Gericht aber nicht, wie er sich fühlt. Viele, die sich sein Gesicht gemerkt haben, werden mit Sicherheit weitermachen.

Leider ist es so, dass in diesem Fall die geltenden Gesetze nicht ausreicen, um ihm mehr Rückendeckung zu bieten. Es braucht bessere und strengere Gesetze – doch wann und ob diese kommen, bleibt abzuwarten.

Es bleibt also weiterhin spannend im Fall von Anas Modamani.

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