Alles zum Bundespolizei-Virus
Nicht nur die Phishing-Mails klingen irgendwie alle gleich, auch gewisse Viren gleichen wie ein Ei dem anderen. So beispielsweise der sogenannte Bundespolizei-Virus. Dabei handelt es sich natürlich nicht um eine offizielle Mitteilung der Bundespolizei. Erfahren Sie hier alles über diesen ziemlich fiesen Virus und was Sie gegen ihn tun können.
Der Bundespolizei-Virus ist Ransomware!
Wenn Sie sich den sogenannten „Bundespolizei-Virus“ eingefangen haben, erkennen Sie ihn recht eindeutig daran, dass plötzlich Ihr Computer gesperrt wird.
Die Meldung ploppt auf dem Bildschirm auf, das alleine sorgt schon einmal für einen kleinen Schreck. Ließt man sich dann die Vorwürfe durch und erkennt, dass der PC komplett blockiert wurde, überkommt einem die Panik.
Kinderpornos auf dem eigenen Rechner? Terrorverdacht? Dass man in diesen Zeiten Angst hat, auch nur für eines der beiden Verbrechen belangt zu werden, ist verständlich. Wer aber weiß, dass er damit absolut nichts am Hut hat, der wird sich vor allem wegen seiner Dateien Gedanken machen.
Kundendaten, Urlaubsbilder, Videos und alles andere, was man so auf dem PC speichert, könnte für immer verloren sein.
Unter diesen Namen ist er auch bekannt:
- BKA Virus
- GVU Virus
Denken Sie einen Moment nach
Glauben Sie wirklich, dass wenn Sie im Verdacht stehen würden, terrorverdächtig zu sein oder kinderpornografisches Material auf dem Rechner zu haben, Sie nur mit einer Geldstrafe von 100 Euro davon kommen würden?
Denken Sie, dass Sie nach der Zahlung wirklich wieder vollen Zugang zu diesen Dateien bekommen würden und die Sache damit erledigt wäre?
Können Sie dem Glauben schenken, dass sich die Polizei in so einem Fall mit einer Ukash oder Paysafe-Karte zufrieden geben würden?
Vor allem, achten Sie auf die vielen Ausrufezeichen, die Rechtschreib- und Grammatikfehler. Selbst wenn es eine solche Vorgehensweise der Polizei wirklich geben würde, so würde diese Meldung sicher nicht so formuliert sein. Alles daran schreit nach Erpressung und Betrug!
So kann die Mitteilung lauten:
„Achtung!!!
Ein Vorgang illegaler Aktivitäten wurde erkannt.
Das Betriebssystem wurde im Zusammenhang mit Verstößen gegen die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland gesperrt! Es wurde folgender Verstoß festgestellt: Ihre IP Adresse lautet „XX.YYY.WW.ZZ“ mit dieser IP wurden Seiten mit pornografischen Inhalten, Kinderpornographie, Sodomie und Gewalt gegen Kinder aufgerufen Auf Ihrem Computer wurden ebenfalls Videodateien mit pornografischen Inhalten, Elementen von Gewalt und Kinderpornografie festgestellt!
Es wurden auch Emails in Form von Spam, mit terroristischen Hintergründen, verschickt. Diese Sperre des Computers dient dazu, Ihre illegalen Aktivitäten zu unterbinden.
Ihre Daten:
IP:
Browser:
OS:
Das Land:
City:
ISP:
Um die Sperre aufzuheben, sind Sie dazu verpflichtet eine Strafe von 100 Euro zu zahlen.
Die Zahlung ist innerhalb von 24 Stunden zu leuten. Sollte der Einhang der Zahlung in der vorgegebenen Zeit nicht erfolgen, so wird Ihre Festplatte unwiderruflich formatiert (gelöscht).
Die Bezahlung erfolgt durch einen Ukash Coupon-Code in Höhe von 100 Euro.
Um die Bezahlung durchzuführen, geben Sie bitte den erworbenen Code in das Zahlungsfeld ein und drücken Sie anschließend auf OK (haben Sie mehrere Codes, so geben Sie Diese einfach nacheinander ein und drpcken Sie anschließend auf OK).
Sollte das Systen Fehler Melden, so müssen Sie den Code per Email (ukash@bundeskriminalpolizei.org) versenden.
Nach Eingang der Zahlung wird Ihr Computer innerhalb von 24 Stunden wieder freigestellt.“
Zahlen Sie nicht!
Ganz gleich, auf welche Art und Weise Sie zahlen sollen, tun Sie es nicht! Es handelt sich hier um Malware, die sogenannte Ransomware. Keiner wird Ihnen versichern können, dass Ihr PC wirklich wieder freigeschaltet wird und wenn doch, in welchem Zustand er sich befindet. Wahrscheinlicher ist es, dass sich dann weitere Schafsoftware auf dem Rechner befindet oder Sie einfach erpresst werden, höhere Summen zu zahlen.
Was tun, wenn Sie schon bezahlt haben?
Sind Sie dennoch auf diesen Betrug hereingefallen, versuchen Sie, sich zu wehren. Haben Sie beispielsweise mit einem Paysafe-Code bezahlt, können Sie die Paysafe-Hotline unter der Nummer 00800 07297233 anrufen und den Code sperren lassen, wenn Sie schnell genug sind.
So werden Sie den BKA Virus los
Wenn Sie ihn sich eingefangen haben, gibt es mehrere Möglichkeiten, den BKA Virus loszuwerden. Sie sollten sich dabei auf keinen Fall überschätzen, sondern nur im Rahmen Ihres technischen Verständnisses agieren.
Zum einen können Sie ohne Tool, aber auch mit einem Tool arbeiten. Wenn alles nichts hilft, Sie unsicher sind oder keinen Fachmann zur Hand haben, können Sie Ihren Rechner auch einfach platt machen und Windows neu installieren. Wie genau das alles geht, erfahren Sie hier.