Hoax: Pädophilen-Gruppe auf Facebook
Auf Facebook treiben sich nicht nur nette Menschen herum. Das ist sicher nichts, was für einen vollkommen überraschend kommen würde. Doch hat sich dort wirklich eine Pädophilen-Gruppe gebildet? Ein Hoax wie aus dem Bilderbuch behauptet es zumindest.
Hoax aus 2010
Es gibt Gerüchte, die halten sich hartnäckig. Einmal auf Facebook und Co. ins Internet gebracht und eines Tages kommt jemand daher, der über einen solchen Eintrag stolpert, ihn teilt und dann viele weitere folgen.
So ist es auch bei diesem mehr oder minder aktuellen Hoax der Fall. Angeblich soll sich hinter der harmlos klingenden Gruppe „ein Vater oder die Mutter war das schönste Geschenk meines Lebens“ eine Pädophilen-Gruppe verstecken, die es auf Kinderbilder abgesehen haben. Kinderfotos haben ja unserer Meinung ohnehin nichts auf öffentlichen Netzwerken zu suchen, doch das sehen viele Eltern anders.
So lautet der Statusbeitrag:
„Was ist das bitte? Meine FB Freunde teilen das wie verrückt…
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ACHTUNG!!!! Nicht der Gruppe beizutreten, die derzeit auf Facebook mit dem Titel „ein Vater oder die Mutter war das schönste Geschenk meines Lebens“. es handelt sich um eine Gruppe von Pädophilen, die versuchen den Zugang zu den Fotos von deinen Kinder. Bitte kopieren und einfügen! Wir betreuen die Kinder in Sicherheit! (bitte… nehmen sie eine Minute zum kopieren und einfügen..)
Kopieren und einfügen und nicht teilen“
Und was ist die Wahrheit?
Hinter dieser Gruppe steckt keine Pädo-Gruppe. Es gab laut „mimikama.at“ eine Zeit lang User, die mit dieser Thematik provozieren wollten, aber diese stellen sich als Fake heraus. Das heißt allerdings noch lange nicht, dass es das nicht gibt.
Laut „kein-taeter-werden-bayern.de“ heißt es, dass es 2015 rund „300.000 pädophil orientierte Männer, bzw. 600.000 – 1.200.000 Männer mit pädophilen Interessen“ gab. Die Dunkelziffer ist um einiges höher, da sich viele nicht trauen, Hilfe zu holen. Das schließt also auch nicht aus, dass sich diese Menschen auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken herumtreiben und sorglos öffentlich gestellte Bilder für ihre Zwecke missbrauchen. Daher ist Vorsicht geboten – vor allem, wenn ein Kind noch nicht klar selbst entscheiden kann, ob es so zur Schau gestellt werden möchte oder nicht und dessen Tragweite nicht erkennen kann.