OnlinePay24-Mail mit Trojaner-Anhang
Wenn eine Rechnung in unseren Postfächern auftaucht, dann ist das erst einmal ein kleiner Schreck. Vor allem dann, wenn es angeblich darum geht, dass sie nicht bezahlt wurde. Schneller hat man sich damit einen Trojaner eingefangen, als einem lieb ist.
„Aufgrund des andauernden Zahlungsrückstands..“
Sie haben gar nichts bestellt und sind sich nicht im Klaren, warum Sie eine Rechnung bzw. eine Mahnung erhalten? Kein Wunder, dass viele Menschen sofort wissen wollen, was es damit auf sich hat, vielleicht ist da ja auch ein Fehler passiert.
Wer ohne Virenschutz im Internet surft und sich die Dateinamen nicht genau ansieht, der hat in diesem Fall verloren, wenn er die angehängte Datei herunterlädt und sie, aus Unwissenheit oder Schreck, ausführt.
Wollen wir uns einmal ansehen, was überhaupt geschrieben wird.
So (oder so ähnlich) lautet die Spam-Mail:
„Sehr geehrte/r (Ihr Name),
zu unserem Bedauern mussten wir gerade feststellen, dass die Erinnerung Nummer 910036009 bislang ohne Reaktion Ihrerseits blieb. Jetzt bieten wir Ihnen hiermit letztmalig die Möglichkeit, den nicht gedeckten Betrag unseren Mandanten OnlinePay24 AG zu decken.
Gespeicherte Personalien:
Vor- und Nachname
Straße + Hausnummer
LZ und Stadt
Telefonnummer
Aufgrund des andauernden Zahlungsrückstands sind Sie angewiesen außerdem, die durch unsere Inanspruchnahme entstandene Gebühren von 80,28 Euro zu bezahlen. Bei Rückfragen oder Reklamationen erwarten wir eine Kontaktaufnahme innerhalb von 24 Stunden. Um weitete Kosten auszuschließen, bitten wir Sie den fälligen Betrag auf unser Konto zu überweisen. Berücksichtigt wurden alle Zahlungseingänge bis zum 08.09.2016.
Damit fordern wir Sie nachdrücklich auf, den offenen Betrag unverzüglich bis zum 13.09.2016 zu bezahlen. Falls wir bis zum genannten Termin keine Überweisung bestätigen, sehen wir uns gezwungen Ihren Mahnbescheid an ein Gericht abzugeben. Alle damit verbundenen Kosten werden Sie tragen.
Eine vollständige Kostenaufstellung Nummer 910036009, der Sie alle Buchungen entnehmen können, befindet sich im Anhang.
Sollten sich dieses Schreiben mit Ihrer Überweisung überschnitten haben, betrachten Sie es bitte als gegenstandslos.
Mit besten Grüßen
Rechnungsstelle John Coeck“
Das kennen wir doch?
Die Mail und der Name „OnlinePay24“ kommen Ihnen bekannt vor? Schauen Sie sich doch einmal unseren Artikel über die angeblichen DirectPay-Mails an. Sie werden 1 zu 1 dieselbe Mail vorfinden. Das ist leider oft (oder zum Glück) bei solchen Betrügern der Fall – und dennoch fallen genug Menschen auf solche Anschreiben herein.
Deswegen an dieser Stelle unsere Sicherheitstipps.
So erkennen Sie Phishing-Mails
- Der Zahlungszeitraum ist viel zu kurz
- Sie haben nichts bestellt und wenn, dann wurden alle Rechnungen beglichen
- Halten Sie Ihr Antiviren-Programm auf dem Laufenden und nehmen Sie die Warnungen ernst
- Gehen Sie mit der Maus über den Button, ohne ihn anzuklicken. Sollte die Rechnungsmail echt sein, erscheint eine Internetadresse, die zum Absender passt. Bei Unstimmigkeiten handelt es sich um eine Phishing-Attacke.
- Rechnungen werden nicht aber über einen Download-Link angeboten
- Laden Sie niemals.zip Dateien, auch nicht als .com /.pif / .ico / .scr/ .exe/ .js herunter oder führen Sie diese aus
Wenn Sie hereingefallen sind:
- Ändern Sie von einem anderen Gerät all Ihre Passwörter
- Starten Sie Ihren Antivirussoftware
- Wenden Sie sich an einen IT-Experten, der Ihren PC wieder fit macht
- Sichern Sie alle Beweise
- Wenden Sie sich an die Polizei
- Informieren Sie Ihre Geldinstitute