Lesen Sie Ihre Spam-Mails?
Zugegeben, von Spam-Mails sind wir alle genervt. Vor allem auf die gefälschten Rechnungen, wie Sie beispielsweise gerade im Namen von 1&1 oder A1 Telekom Austria AG versendet werden, hat niemand Bock. Wir gut, dass es unsere Spam-Filter gibt – nur leider liegen die nicht immer richtig und das kann teuer werden.
Der Anwalt, der einen Fehler machte
Ein Rechtsanwalt bekam eine E-Mail von der Gegenseite, in der eine Vergleichsvorschlag mitgeteilt wurde. Der Spam-Filter war so gut, dass er sie direkt wegsortierte – leider sehr zum Nachteil des Empfänger-Anwalts, denn darin war eine Frist gesetzt, die deswegen natürlich verstrich.
Aus diesem Versehen ist ein Schaden von rund 90.000 Euro entstanden. Es kam noch dicker: Die Berufshaftpflicht sah sich nicht in der Pflicht, dafür aufzukommen und bürgte nun dem Anwalt die Zahlung auf, der auch per Gericht dazu verdonnert wurde.
Warum das Urteil? Seine E-Mail-Adresse war auf seinem Briefkopf. Von daher war es also auch seine Verantwortung, sein Postfach unter Beobachtung zu haben – auch den Spamordner, denn eigentlich wissen alle, dass sich diese Filter auch mal irren können. Dieser Fehler wird ihm wohl nicht noch einmal passieren.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Was heißt das für Sie? Ab und an einen Blick in Ihren Spam-Ordner zu werfen, schadet nicht. Die allermeisten Fake-Mails erkennen Sie sowieso auf Anhieb, denn sie nutzen alle dieselbe Masche nur mit einem anderen Wortlaut.
Seien Sie also vorsichtig und schenken Sie einem elektronischen Programm nicht zu viel Vertrauen, denn am Ende sind Sie derjenige, der die Verantwortung übernehmen muss.
Wenn also eine Rechnung, die an Sie geht, doch im Spam-Ordner landet und diese rechtmäßig ist, sie die Zahlung versäumen, so haben Sie wahrscheinlich keinen Anspruch, um Mahnkosten oder Ähnliches herumzukommen.