Der Trojaner wird beim Download des Videoplayers heruntergeladen. (Bild: kebox – Fotolia.com)

Kuriose Spam-Mails: Betrüger mit Unterhaltungsfaktor

5,1 Millionen Dollar aus einem Fond

Vorsicht vor Spam - egal wie unterhaltsam er ist
Kuriose Phishing-Mails sind zwar unterhaltsam aber dennoch ebenso gefährlich wie weniger kreativer Spam. (Bild: kebox – Fotolia.com)

In dieser unterhaltsamen Fake-Mail bekommt der Empfänger von einem gewissen Dr. Ben Wilson mitgeteilt, das ein Fond nach längerer Bearbeitungszeit jetzt endlich ausgezahlt werden kann. Da es allerdings nicht möglich sei, den Betrag via Banküberweisung an das Empfänger-Konto zu senden, muss eine dritte Firma in den Prozess einbezogen werden:

The Value of $5.1 Million Dollars is now coming through Diamond Expres Courier Diplomatic means to your door steps in cash.

Um das eigene Geld aus dem Fond also auch wirklich zu bekommen, muss man Informationen wie Name, Adresse, Telefonnummer und eine Kopie des Personalausweises an den „Diamond World Express Courier Service“ senden. Die dafür notwendige Empfänger-Mail-Adresse fällt durch ihre wenig vertrauenserweckende Domain „@post.com“ auf. Die Spam-Mail Details im Überblick:

  • Absender: Dr. Ben Wilson <microsoft.com25@offic118.onmicrosoft.com>
  • Betreff: Attention:Please
  • Absicht: Ausspionieren von persönlichen Informationen
  • Vorwand: Auszahlung eines Fonds in Höhe von 5,1 Millionen Dollar

Die E-Mail endet außerdem noch mit der ausdrücklichen Empfehlung, auf jede einzelne E-Mail von „Diamond World Express“ zu reagieren. Nur dann könne angeblich sichergestellt werden, dass die Fond-Auszahlung reibungslos abläuft. Da es sich dabei ganz offensichtlich um eine Phishing-Mail handelt, sollte man diese E-Mail maximal aus Unterhaltungsgründen lesen, den Anweisungen aber auf keinen Fall nachkommen.

12,5 Millionen US-Dollar aus Südafrika

Einen noch größeren Geldsegen verspricht die Spam-Mail eines angeblichen Mitarbeiters der Finanz-Währungs-Kontrolle Südafrika. Es folgt eine sehr unterhaltsame Schilderung, wie ein ruhendes Fremdwährungskonto bei einer Prüfung aufgefallen ist und welches durch den Tod des Inhabers (der natürlich keinerlei Erben hinterlassen hat) nun herrenlos ist. Doch das muss nicht so bleiben:

Nach dem Gesetzen unseres Landes hat das südafrikanische Finanzministerium das Recht, diese Konten zu schließen und die Beträge dem Finanzhaushalt der Republik Südafrika zufließen zu lassen. Jedoch existiert auch die Möglichkeit, einen Nachtragsbegünstigten zu benennen und so einen Verfall des Vermögens zu verhindern.

Warum genau die Wahl eines Nachbegünstigten ausgerechnet auf den Empfänger gefallen ist, bleibt unklar. Um das Erbe anzutreten, muss man allerdings noch einige persönliche Daten an die sehr privat wirkende Mail-Adresse <re dejong01@aol.com> (statt consultant.com) senden. Hier die Eckdaten der Spam-Mail im Überblick:

  • Absender: Rein de Jong von <reinjong@consultant.com>
  • Betreff: Guten Tag!!!
  • Absicht: Sammeln von persönlichen Informationen
  • Vorwand: Erbschaft in Höhe von 12,5 Millionen US-Dollar

Auffällig ist auch die Anrede „Hallo mein Freund“, die keine offizielle Institution jemals als Kundenansprache verwenden würde. An dieser Stelle soll sie lediglich über das Fehlen eines korrekten Kundennamens hinwegtäuschen und Vertraulichkeit vorgaukeln. Der abschließende Hinweis, dass das Konto zu einem bestimmten Datum verfällt, soll potenzielle Opfer zusätzlich unter Zeitdruck setzen und unüberlegte Handlungen provozieren.

Entschädigung und Verrechnung von Treuhandkonten

Die dritte kuriose Phishing-Mail verzichtet direkt auf jegliche Anrede und versucht mit dieser offiziell klingenden Überschrift seriös zu wirken:

International Reconciliation and Logistics Vault
International Monetary Fund (IMF)
COMPENSATION AND SETTLEMENT OF ESCROW ACCOUNTS.

Anschließend wird der Empfänger darüber in Kenntnis gesetzt, dass man sich endlich mit der Logistik-Abteilung versöhnen konnte. Dies spielt auf angebliche kürzlich aufgetretene Probleme an, die ausgelöst wurden als der Empfänger unangemessenen Umgang mit „impostors who claim to be staff in banks and other regional payment centers“ hatte. Hier die weiteren Details der Spam-Mail:

  • Absender: Ms. Christine Lagarde von <mscrhistinelagarde@contabilidadefutura.com.br>
  • Betreff: Re: Ms. Christine Lagarde
  • Absicht: Herausfinden persönlicher Informationen
  • Vorwand: Entschädigungszahlung für Opfer von Bank-Betrügern

Da man aber offensichtlich nicht der Einzige war, der den Bank-Betrügern zum Opfer fiel, konnte sich nun darauf geeinigt werden, dass das Vermögen des eingefrorenen Kontos mittels eines Entschädigungs-Fonds zurückerstattet wird. Aus Sicherheitsgründen soll dies über eine ATM Visa Kreditkarte geschehen.

Dafür werden natürlich persönliche Daten benötigt, die an einen gewissen Barrister Casey Adams gesendet werden sollen, dessen Mail-Adresse auf die wenig professionelle Domain <@gmail.com> endet. Da Sicherheit aber das oberste Gebot ist, man wurde schließlich bereits Opfer von Betrügern, bekommt man zudem einen Sicherheitscode und diese vermeintlich gut gemeinte, in Wahrheit sehr dreiste Anweisung:

You have to stop any further communication with any other person (s) or office (s) to avoid any hitches in receiving your payment.

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