Glücksspiel in China mit neuem Sicherheitssystem
In China gibt es den größten Glücksspielmarkt der Welt. Der Markt ist so groß, dass westliche Glücksspiel-Metropolen wie Las Vegas wie kleine Fische wirken. Aber die Entwicklung ist noch nicht am Ende angekommen, denn im asiatischen Raum entwickeln sich die Glücksspielmärkte rasant weiter. Das betrifft insbesondere auch China. Daher wurde nun die Notwendigkeit realisiert, auch im Bereich Sicherheit eine Schippe draufzulegen.
Ansteigende Popularität von Online Glücksspielen
Die Spieler haben in den letzten Jahren eine eindeutige Entscheidung gefällt. Online Gaming ist voll im Trend und erfreut sich seit Jahren einer immer weiter ansteigenden Beliebtheit. Der Hauptmotor für diese Popularität ist die ständige Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten. Spieler bleiben motiviert, da sie konstant mit Neuerungen konfrontiert werden. Virtual Reality (VR) spielt eine große Rolle dabei. Das Live-Casino hat sich zu einem Renner entwickelt, da sich hier der Groupier/Spielleiter live mit den Gästen austauschen kann, wie im realen Spielcasino eben. Dieser menschliche Kontakt fehlte zuvor, wird nun aber immer stärker mit eingebaut.
Dazu kommt noch die Entwicklung im Cloud Gaming, das einen noch massiveren Zugang zu Spielen jeglicher Art ermöglicht, ohne dass große Speicherplätze vorhanden sein müssen. Die enorme Entwicklung von eSports ist ein weiteres Element, das die Beliebtheit von Online Gaming immer weiter steigert. Hier kann jeder plötzlich in seiner Lieblingssportart zum Helden werden und in einer kleinen Community sind virtuelle Sportveranstaltungen bereits beliebter als die realen. Bessere Sicherheitssysteme, größere Bonusangebote, simple Nutzeroberfläche und mobiles Gaming haben ebenfalls ihren Teil zur Entwicklung beigetragen. Mehr Infos hier zu den Möglichkeiten des heutigen Online Gaming.
Wie es einst begann
Peking war nicht immer ein großer Freund des Online Gaming. Zu Beginn wurde sehr restriktiv mit der virtuellen Welt umgegangen, da viele negative Auswirkungen auf das Leben damit in Verbindung zu stehen schienen. Das Phänomen der Kurzsichtigkeit wurde gerade bei Kindern und Jugendlichen mit übermäßigem Gaming und Starren auf einen hellen Bildschirm in Verbindung gebracht. Dazu kamen Abhängigkeitsszenarios, die sich erst mit zunehmenden Studien in einem helleren Licht entwickelten.
Die ständige Verfügbarkeit des Internets und der Online Gaming-Welt entwickelte sich in den frühen 2000er Jahren und hier entstand auch die Notwendigkeit über Einschränkungen in irgendeiner Art und Weise zu sprechen. China hatte schnell erkannt, dass neben potentiellen Gesundheitsschäden auch Inhalte problematisch werden konnten, die über das Internet ungefiltert in die Köpfe der chinesischen Gesellschaft gelangen konnten. Im November 2019 wurde in China das Online Gaming in der Nacht für Jugendliche unter 18 Jahren verboten.
Das Phänomen der Internet Gaming Disorder (IGD) ist inzwischen auch medizinisch mit Studien angegangen worden, auch wenn noch keine umfassenden Forschungsergebnisse vorliegen. Es ist aber sicher, dass gerade die Altersgruppe von 12-25 sehr intensiv das Internet nutzt und bei 5-10% der jungen Menschen Probleme im sozialen Umfeld dadurch entstehen können. Gerade Jungen sind besonders betroffen, während Mädchen in geringerem Ausmaß von der IGD beeinflusst werden.
Gesichtserkennung von Tencent wird eingeführt
Da immer mehr Jugendliche, um weiter spielen zu können, mit Erwachsenenaccounts online gehen, war eine neue Sicherung notwendig, damit das Online Gaming Verbot auch wirkungsvoll durchgesetzt werden kann. Technikgigant Tencent hat eine Gesichtserkennung entwickelt, die es verhindern soll, dass Jugendliche fremde Accounts nutzen können. Sollte jemand die Gesichtserkennung verweigern, wird er konsequent offline geschickt und damit wie ein Minderjähriger behandelt. Aktuell sind etwa 60 Spiele bereits mit der neuen Sicherheitssoftware verbunden.
Chen Ling, Leiterin der Buchhaltung in der Provinz Jiangsu, sagt, dass die Gesichtskontrolle ein wichtiger Schritt im Vorgehen gegen Spielsucht und ihre Folgen sei. Echtnamen-Verifikation könne Jugendliche nicht aus den Spielen heraushalten. So ist die zusätzliche Restriktion nicht überall ein unwillkommener Gast, ob sie aber gleich das ganze Spielsuchtproblem lösen kann, ist in Studien bisher noch nicht nachgewiesen worden.
Fazit
Die Spielsuchtprävention ist ein ernstes Thema, dem sich kein beteiligter, ob Softwarehersteller, Gamer, Casinoanbieter oder Politiker, wirkungsvoll entziehen kann. Wie alle Suchtphänomene bedarf es einer nachhaltigen Lösung, die Betroffene auffangen kann und mit ihnen Lösungsansätze entwickelt. Bloße Verbote wie in China und Deutschland können zwar die Symptome lindern, aber packen das Problem noch nicht bei der Wurzel. Spielsuchtaufklärung muss in großem Stil in nationalen Kampagnen mit Aufklärung versehen werden. So wie dies auch mit dem Nikotin in den 80er und 90er Jahren erfolgte. Und dennoch gibt es auch heute immer noch Menschen, die sich der Zigarette nicht entledigen können. Das wird in der Zukunft auch mit dem Online Gaming der Fall sein.