Das misshandelte Mädchen – Achtung, Vorschussbetrug!
Sind Sie ein Mensch, der schnell Mitleid hat und außerdem vom großen Geld träumt? Dann seien Sie vorsichtig, denn Vorschussbetrug lauert überall.
Waise, unterdrückt und gedemütigt
Sie kennen sicher schon die betrügerischen E-Mails, in dem Erben oder Gewinner gesucht werden – doch was tun Sie, wenn Ihnen ein scheinbar verwaistes, unterdrücktes und gedemütigtes Mädchen schreibt? Welches sehr unter ihren Brüdern leidet und scheinbar alleine auf dieser Welt ist? Haben Sie da nicht auch den Impuls zu helfen, vor allem, wenn auch noch etwas für Sie dabei rausspringt?
Auch, wenn wir das sehr löblich finden, sollten Sie zuerst einmal innehalten und überlegen, ob das alles wahr sein kann. So zumindest sieht ein klassischer Vorschussbetrug aus.
So lautet die aktuelle Vorschussbetrug-Mail:
„Liebe Grüße,
Mir ist durchaus bewusst, dass meine Botschaft Sie überraschen wird, da wir uns vorher noch nicht kennengelernt haben, aber ich demütige mich und nutze diese Gelegenheit, um mich Ihnen gegenüber auszudrücken. Bitte nimm mich als deine eigene Tochter oder deine Schwester, ich bin sehr daran interessiert dich zu kennen. Ich heiße Philomena Kenneth und komme aus Abidjan, Elfenbeinküste. Ich bin ein 19-jähriges Mädchen und eine Waise, weil meine Eltern plötzlich gestorben sind.
Ich wende mich an Sie, um Hilfe zu erhalten, damit mein geerbtes Geld auf Ihr Bankkonto in Ihrem Land überwiesen wird, damit ich in Ihr Land komme und meine Ausbildung in Ihrem Land fortsetze, um die elterliche Fürsorge und die Erziehungsberechtigten von Ihnen zu erhalten. Die elterliche Fürsorge, die mir seit dem Tod meiner Eltern entzogen ist, weil ich von meinen unmittelbaren Brüdern des Vaters gedemütigt und unterdrückt worden bin.
Ich bin bereit, Ihnen 20% des Geldes als Entschädigung für Ihre Hilfe anzubieten. Ich warte gespannt auf Ihre dringende Antwort, damit ich Sie näher über mich und den Fonds informieren kann, damit wir vorankommen und den Fonds wie gewünscht auf Ihr Bankkonto überweisen können.
Warte auf deine Antwort.
Möge Gott uns segnen und führen.
Dein,
Philomena.“
So läuft der Vorschussbetrug ab
Sollten Sie antworten, zeigen Sie damit, dass Ihre E-Mail-Adresse aktiv genutzt wird, woraufhin diese weiterverkauft und von Betrügern genutzt wird. Außerdem stecken hinter solchen Mails echte Menschen, die alles tun werden, um Sie zu überzeugen.
Wir können Sie nur davor warnen, persönlichen Daten rauszugeben!
Sobald man Sie am Wickel hat, sollen Sie angebliche Gebühren für die Transaktion zahlen – Geld sehen Sie allerdings niemals. So versucht man Sie so weit es geht, um Ihr Geld zu erleichtern, mit Lügen von Komplikationen, die erneute Gebührenzahlungen notwendig machen oder ähnliches.
Irgendwann sind Sie einen Haufen Geld los, den Sie aller Wahrscheinlichkeit auch nicht zurück bekommen.
Reingefallen? Das können Sie tun!
- Sichern Sie alle Beweise mit Screenshots
- Kontaktieren Sie anschließend Ihr Bankinstitut und schildern Sie den Fall
- Sollte es zu unerklärlichen Abbuchungen kommen, sollten Sie eine Rückbuchung veranlassen
- Gehen Sie zur Polizei und stellen Sie eine Strafanzeige wegen Betrugs
- Leiten Sie die E-Mail außerdem an me@rescam.org weiter. Dabei handelt es sich um eine KI, die von dem neuseeländischen Sicherheitsunternehmen „Netsafe“ entwickelt wurde, um Scamer in die Flucht zu schlagen. Dieser „Service“ ist kostenlos und unverbindlich