Ankündigung Zwangsvollstreckung der Losenet Group (Foto einer Leserin)

Per Post: Ankündigung Zwangsvollstreckung der Losenet Group

Phishingmails kennen Sie alle zur Genüge, doch Betrüger beschränken sich nicht nur auf den elektronischen Weg. Immer wieder versuchen Sie es auch per Post – was vor allem Rentner sehr stark trifft, weil sie Briefe wie von der angeblichen Losenet Group für echt halten.

– – – Die Losenet Group gibt es nicht. Der Briefkopf ist gefälscht. – – –

Ankündigung Zwangsvollstreckung der Losenet Group (Foto einer Leserin)
Ankündigung Zwangsvollstreckung der Losenet Group (Foto einer Leserin)

Rechnungen nicht bezahlt?

Es kann immer sein, dass man eine Rechnung vergisst – für den, der auf sein Geld wartet, ist das extrem ärgerlich. Gerade Unternehmen haben oft nicht nur mit Einzelfällen zu kämpfen, sondern mit eine Reihe von Nichtzahlern. Insofern klingt das Schreiben, welches von der Losenet Group per Post versendet wird, auf den ersten Blick nachvollziehbar.

Der Fehler liegt im Detail: Rechtschreibfehler, zu kurze Zahlungsziele, keine richtigen Adressdaten. Einiges fällt einem sofort auf und andere Details erst nach einer Recherche.

Das Perfide an dieser Betrugsmasche ist, dass die Mahnungen per Post kommen und somit z.B. auch alte Menschen erreichen, die das für bare Münze nehmen und Angst vor den Konsequenzen haben – und direkt bezahlen.

So lautet das angebliche 1. Mahnung der Losenet Group:

Sehr geehrte/r Herr/Frau [Ihr Nachname],

Mit diesem Schreiben müssen wir Ihnen bedauert ich erweise mitteilen, dass sich in der Bundesrepublik Deutschland mehrere Sammelklagen von verschiedenen Gewinn-und Zeitschriftenverlage gesammelt haben (u.a. EuroMillion,EuroWin25,NKL/SKL,EuroJackpot), diese haben sämtliche im Zahlungsverzug befindliche Beitragszahlungen ihrer Kunden, an uns abgetreten. Wir fordern Sie mit Nachdruck letztmalig auf, den Betrag binnen drei Tage unter Angabe des Aktenzeichens zu überweisen.
Vergleichsangebot bei Zahlung innerhalb der nächsten drei Tage 305,00€
WICHTIGER HINWEIS: Bitte nehmen Sie die Zahlung umgehend vor, um das gerichtliche Mahnverfahren einzustellen. Dazu werden Ihre Daten aus allen Online-Systemen gelöscht, somit können Sie nicht mehr von Gewinnspielverbänden oder von Unternehmen mit Werbekampagnen kontaktiert werden.
Sollten Sie die Frist nicht einhalten, so wird die Gesamtforderung in Höhe von 760,00€ geltend gemacht. Die Beauftragung eines Gerichtsvollziehers mit der Zwangsvollstreckung oder die Pfändung zukünftiger Rentenansprüche, SCHUFA Meldung, sind bei Vorliegen eines rechtskräftigen Titels mögliche Maßnahmen, die zu dem für Sie mit erheblichen Kosten verbunden sind.

Zahlen Sie keinen Cent!

Gesamter Brief der Losenet Group
Gesamter Brief der Losenet Group

Da es sich hier um einen Betrugsversuch handelt, müssen Sie natürlich keinen Cent bezahlen. Die Firma Losenet Group gibt es nicht. Es gibt zahlreiche ähnliche Briefe mit anderen Kontaktdaten und Firmennamen, die zum Teil falsche Handelsregisternummern nutzen.

Informieren Sie bitte auch die älteren Menschen in Ihrer Umgebung, damit diese nicht blind zahlen, sondern vorbereitet sind.

Unsere Sicherheitstipps – So erkennen Sie betrügerische Post:

  • Keine ordentliche Anrede (Unternehmen kennen Ihr Geschlecht)
  • Sie wissen nichts von einer Teilnahme an Gewinnspielen oder Ähnlichem
  • Diverse Fehler (Rechtschreibung, fehlende Leerzeichen usw.)
  • zu kurzes Zahlungsziel
  • Es wird direkt ein Vergleich angeboten (um überhaupt Geld zu bekommen)
  • Keine genaue Benennung der Gebührenherkunft, sondern nur eine Auflistung genannt
  • Das Unternehmen existiert nicht (Googeln Sie bitte!)

Reingefallen? Das können Sie tun!

  • Sichern Sie alle Beweise
  • Kontaktieren Sie Ihr Bankinstitut und schildern Sie den Fall
  • Gehen Sie zur Polizei und stellen Sie eine Strafanzeige wegen Betrugs

 

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