Wer kommt beim TAN-Betrug auf? (geralt/pixabay)

TAN-Betrug per Telefon: Bankhaftung nicht gesichert

Der TAN-Betrug per Telefon ist immer noch eine beliebte Masche von Betrügern, um das Konto von ahnungslosen Menschen zu plündern. Viele gehen dann automatisch davon aus, dass ihre Bank die Schäden übernimmt. Genau das ist nicht der Fall, wie nun das Amtsgericht München entschieden hat.

Wer kommt beim TAN-Betrug auf? (geralt/pixabay)
Wer kommt beim TAN-Betrug auf? (geralt/pixabay)

Mit einer Phishing-Mail beginnt der Ärger

Heute benutzen viele Menschen das Online-Banking, weil es viel bequemer ist, seine Zahlungen zu überblicken und zu tätigen. Das birgt allerdings auch ein höheres Risiko, Opfer einer Phishing-Mail zu werden, die im Namen der eigenen Bank versendet wird.

Wer dann auf den Link klickt, seine Daten eingibt und nicht merkt, dass er betrogen wird, öffnet Kriminellen Tür und Tor. In einem Fall aus Aying passierte genau das. Die betroffene Dame bekam am Folgetag einen Anruf im Namen Ihrer Bank. Dieser war natürlich auch gefaked.

Der Mitarbeiter am Telefon bat die Dame, sich eine Nummer auszuschreiben. Dann bekam sie eine SMS aufs Handy und musste die zuvor notierte Nummer als Antwort zurücksenden.

Daraufhin folgte eine SMS mit dem Inhalt, das soeben eine Überweisung über 4.444,44 EUR erfolgt sei – dies stimmte auch.

Das Konto wurde dann gesperrt, ebenso wie eine Strafanzeige gestellt wurde. Die Bank hingegen weigerte sich, für den Schaden aufzukommen, weswegen die Dame vor das Amtsgericht München zog.

Das Amtgericht urteilte

Leider verlor sie die Klage (Urteil vom 05.01.2017 – 132 C 49/15). Der Grund für diese Entscheidung wurde damit benannt, dass die Klägerin „grob fahrlässig gehandelt habe“ und damit der TAN-Betrug erst möglich wäre.

Das Gericht entschied, dass einem Nutzer bewusst und bekannt sein sollte, dass die Herausgabe der TAN für betrügerische Zwecke nach sich ziehen könnte. Zudem verbieten die AGB einer jeden Bank dieses auch.

Wie können Sie sich vor einem TAN-Betrug schützen?

  • Vertrauen Sie niemals der Nummer auf Ihrem Display. Betrüger haben Möglichkeiten, die Nummern zu faken.
  • Lassen Sie sich die Nummer und einen Namen geben
  • Kein echter Bankmitarbeiter wird Sie auffordern, Ihre Daten am Telefon herauszurücken
  • Wird Druck auf Sie ausgeübt (Kontosperrung, Kosten etc.) ist es unseriös
  • Rufen Sie bei Ihrer Bank an und überprüfen Sie die Geschichte, vorher sagen Sie gar nichts
  • Legen Sie am besten einfach auf

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