Spam-Mail-Betrüger wollen an Kreditkartendaten. (Bild: Brian Jackson/fotolia).

Visa und Mastercard blockieren Zahlungen über VPN-Provider

Virtual Private Networks, abgekürzt VPN, dienen dazu, die Privatsphäre von Usern im Internet zu schützen. Die Zahlung per Visa- oder Mastercard ist über die Anonymisierungsdienste neuerdings nicht mehr möglich.

VPN werden von Visa und Mastercard nicht mehr unterstützt
VPN werden von Visa und Mastercard nicht mehr unterstützt (Bild: Brian Jackson/fotolia).

Die beiden großen Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard haben sich dazu entschlossen, Zahlungen an VPN-Provider künftig nicht mehr zuzulassen. Über die genauen Gründe wird noch spekuliert. Mastercard setzt sich bereits seit Längerem gegen Filesharing-Programme ein. Das Vorgehen gegen Online-Piraterie und Urheberrechtsverstößen im Internet könnte eine Ursache für den VPN-Boykott sein.

Unerkannt im Netz unterwegs

VPN-Provider ermöglichen es Internetnutzern, sich relativ anonym im World Wide Web zu bewegen, indem die IP-Adresse verschleiert wird. Anbieter von Websites können so nicht mehr verfolgen, von wo aus auf ihre Seite zugegriffen wird und in einem offenen WLAN ist nicht nachvollziehbar, was ein User online macht. Mit VPN wird aber nicht nur die eigene Privatsphäre geschützt. Die Netzwerke können auch genutzt werden, um Zensuren im Internet zu umgehen.

Laut dem Blog TorrentFreak haben Visa und Mastercard den schwedischen Bezahldienst Payson aufgefordert, Zahlungen an VPN-Provider nicht mehr zu bearbeiten. Payson-Kunden wurden per E-Mail über die neuen Auflagen informiert. Seitdem können Angebote von bestimmten VPN-Providern nicht mehr per Kreditkarte bezahlt werden. Die Bezahlung von VPN-Diensten geschieht nun über Umwege, wie zum Beispiel mit Bitcoins und Prepaid-Karten von Paysafe.

Kritik an der Entscheidung von Visa und Mastercard

Auf Kritik stößt die Forderung von Visa und Mastercard, da die Vorgehensweise von VPN-Anbietern völlig legal ist. Peter Sunde, der Gründer eines der Anonymisierungsdienste, vermutet TorrentFreak gegenüber, dass hinter der Entscheidung der Kreditkartenfirmen der Versuch stecke, User von staatlichen Behörden besser überwachen lassen zu können.

Allerdings können die VPN-Tunnel auch dazu genutzt werden, um im Internet illegal Filme und Musik anzubieten und zu teilen. Mit dem VPN-Boykott verleiht Mastercard seiner bisherigen Politik, Filesharing zu bekämpfen, Nachdruck. Im Gegenzug zum Ausschluss von VPN-Anbietern lässt Mastercard Spenden an WikiLeaks via Kreditkarte nach drei Jahren wieder zu.

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