Der Trojaner übernimmt das eigene Postfach und missbraucht die Mailadresse. (Bild: Peter Eggermann/fotolia.de)

Botnetz Spamsoldier versendet Trojaner per SMS

Botnetze stellen eine große Gefahr für alle Betriebssysteme dar. Durch ihre Größe und die Möglichkeit, sich eigenständig zu erweitern sind sie vor allem für Hacker sehr interessant. Aktuell entsteht mit „Spamsoldier“ ein neues Netz, das sich auf den Befall von Android-Smartphones spezialisiert. Dazu verschickt es autark SMS mit angeblichen gratis Spielen.

Die besondere Gefahr des Botnetzes geht von den entstehenden Kosten aus. Als Erstes empfangen die Android-User eine scheinbar harmlose Nachricht, die ihnen aktuelle Spiele wie Angry Birds Space oder Need For Speed kostenfrei anbietet. Folgt man dem angezeigten Link installiert sich zwar in den meisten Fällen ein Spiel, doch dies ist nur Tarnung. Gleichzeitig befällt ein Trojaner das Smartphone und wartet auf seine Aktivierung.

Trojaner
Der Trojaner verschickt autark SMS an andere Handys und verursacht so hohe Kosten. (Bild: Peter Eggermann/fotolia.de)

Trojaner schreibt selbstständig andere Handys an

Dabei merken die Nutzer meist gar nicht, dass sie Schadsoftware installiert haben. Die Malware verwischt sofort ihre Spuren und ist deshalb kaum aufspürbar. Von einem Command-And-Control-Server erhält der Trojaner nach der Installation eine Liste mit 100 Handy-Nummern, die von diesem Zeitpunkt ohne Wissen des Besitzers von dem Telefon angeschrieben werden. Ein Schneeball-Effekt entsteht, der Tausende Android-Smartphones befällt. Dabei verursacht das System vor allem Kosten durch die SMS. Doch nach 100 angeschriebenen Nummern ist noch lange nicht Schluss.

Wenn der Command-And-Control-Server registriert, dass alle Handy-Nummern abgearbeitet sind, schickt er eine neue Liste an den Trojaner. Um sich gegen das neue Botnetz zu schützen, lohnt sich bei der Installation von Apps ein genauer Blick. Die Zusatzprogramme sollten nur von vertrauenswürdigen Seiten auf das Smartphone geholt werden. Weiterhin kann man beispielsweise im Google Play Store schauen, welche Zugriffsrechte eine App hat. Scheinen diese dubios, sollte man auf eine Installation verzichten.

Keine Lösung für das Botnetzproblem

Bisher befällt das Botnetz nur den amerikanischen Markt. Doch für die Mobilfunkanbieter stellt es bereits ein großes Problem dar. Durch die hohe Auslastung verlangsamt der Trojaner das Funknetz und verursacht hohe Kosten. Bisher haben auch die Sicherheitsexperten von „Lookout“ keine Möglichkeit gefunden, gegen die Malware vorzugehen.

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