Der Trojaner übernimmt das eigene Postfach und missbraucht die Mailadresse. (Bild: Peter Eggermann/fotolia.de)

ELSTER-Trojaner versteckt sich in gefälschten Steuerbescheiden

Der Nürnberger IT-Dienstleister DATEV eG warnt in einer Pressemitteilung vor einer neuen Bedrohung durch die Schadsoftware ELSTER-Trojaner. Eine als offizielle Nachricht der Finanzverwaltung getarnte E-Mail enthält offensichtlich einen Trojaner.

Verbreitung durch E-Mails

Der Computerschädling mit dem Spitznamen „ELSTER-Trojaner“ wird durch E-Mails verbreitet, deren Betreffzeile die Bestandteile „ELSTER“, „Ihr Finanzamt“, Ihre Steuerverwaltung“ und „092012“ in unterschiedlicher Zusammensetzung enthält. Die auf den ersten Blick offiziell erscheinenden Mails haben eine PDF-Datei im Anhang. Diese Mail soll angeblich verschlüsselte Steuerbescheiddaten enthalten.

In Wirklichkeit installiert sich beim Öffnen der Datei ein Trojaner auf das eigene System. Einmal installiert kann ein solches, auch Trojanisches Pferd genanntes, Schadprogramm ohne das Wissen des Anwenders andere Funktionen erfüllen, wie das Ausspionieren von privaten Daten, geheimen Passwörtern oder Kontoinformationen.

Keine steuerlichen Daten in offiziellen E-Mails

Trojaner
Der Trojaner ist im E-Mail-Anhang versteckt. (Bild: Peter Eggermann/fotolia.de)

DATEV eG weist weiterhin darauf hin, dass die „Finanzverwaltung das Medium E-Mail grundsätzlich nur zu Benachrichtigungszwecken verwendet. Keinesfalls werden steuerliche Daten in Form von Dateianhängen verschickt“.

Zum eigenen Schutz sollte bei eingehenden E-Mails besondere Aufmerksamkeit herrschen, vor allem beim Öffnen von Dateianhängen. Diese sollten grundsätzlich nur geöffnet werden, wenn man sich ganz sicher ist, dass die Mail auch vom angegebenen Absender stammt. Das gilt auch und gerade, wenn diese Nachrichten angeblich von Behörden kommen, denn die Imitation von Autoritätspersonen ist einer der ältesten Tricks von Internetbetrügern.

Programme immer auf dem aktuellen Stand halten

Der IT-Dienstleister empfiehlt als weitere Schutzmaßnahme, alle genutzten Programme durch Updates auf dem aktuellsten Stand zu halten. Neben den Virenprogrammen gilt das in diesem Fall besonders für den Adobe-PDF-Reader. Schon eine Aktualisierung auf neueste Version 10.1.4 hilft gegen den Elster-Trojaner, bei älteren Versionen ermöglichte eine nun geschlossene Sicherheitslücke die Verbreitung.

Wie groß die Gefahr durch Trojaner, Viren und Computerwürmen ist, verdeutlicht eine Schätzung von Interpol, die den jährlich in Europa entstehenden Schaden mit 750 Milliarden Euro beziffert.

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